Samstag, 23. Januar 2010

Die Qual der Wahl. LCD-TV versus Plasmafernseher

Flachbildschirmfernseher liegen voll im Trend. Wer eine Neuanschaffung plant, muss sich zuerst für eines der beiden entscheiden. Doch wie funktionieren LCD- oder Plasma-Technik?

Die Plasma- und LCD-Technologie unterscheidet sich im Wesentlichen durch die Art und Weise, wie die Bildpunkte im Monitor zum Leuchten gebracht werden.

Der Bildschirm eines LCD-Fernsehers besteht aus Flüssigkristallen, die zwischen zwei Glasplatten liegen. Die Kristalle lassen unter normalen Gegebenheiten Licht durch. Wird nun ein elektrisches Feld angelegt, so verlieren die Kristalle an ihrer Eigenschaft der Lichtdurchlässigkeit. Bei Änderung der Spannung, ändert sich auch die Lichtdurchlässigkeit der Kristalle. Ein Schwarz-Weiß-Bild entsteht durch eine weiße Hintergrundbeleuchtung des LCDs. Durch Farbfilterschichten werden den einzelnen Bereichen Farben zugewiesen. Vorteile dieser Technik: Der Bildschirm ist strahlungsarm, leicht und verbraucht zudem wenig Strom. Die Gefahr von eingebrannten Bildern besteht bei LCD-Fernsehern nicht.

Wie funktioniert ein Plasma-Fernseher? Plasma-Bildschirme erzeugen mit Hilfe von Leuchtstoffen verschiedenfarbiges Licht. Dabei werden die Leuchtstoffe vom Plasma angeregt, die durch Glasentladungen entstehen. Plasma-Fernseher können hellere und kontrastreichere Bilder als bei den herkömmlichen TV-Geräten erzeugen und lassen sich zudem in größeren Diagonalen herstellen. Trotz großer Bildfläche sind die Plasma-Geräte sehr flach und können an die Wand gehängt werden.

Was versteht man unter „eingebrannte Bilder“? Bleibt ein Bild, wie z. B. das Logo des Senders längere Zeit auf dem Bildschirm, ist die Gefahr des Einbrennens sehr hoch. Wenn das passiert, besteht die Gefahr, dass beim Umschalten des Senders dieses nicht vollständig verschwindet. Die meisten Geräte können jedoch Einbrenneffekte verhindern. Das Risiko kann minimiert werden, indem der Nutzer die Kontrast- und Helligkeitseinstellungen des Plasma-Displays anpasst, wie Schärfe- und Farbwerte, die meist zu hoch eingestellt sind.

Welches Gerät empfehlenswert ist und welches nicht, hängt von verschiedenen Kriterien beim Kauf von beiden Varianten ab, auf die Sie achten sollten:

Eine Auswahl an Kaufkriterien:
1. Sehen Sie viel Sport? Falls ja, dann sollte man sich für einen Plasma-Bildschirm entscheiden, da er eine bessere Reaktionszeit als ein LCD hat.
2. Sehe ich viele Spielfilme? Wenn ja, wird ein Plasma-Bildschirm empfohlen, weil dieser ein „echteres“ Schwarz und eine weitere Farbskala erzeugt, als bei einem LCD-Bildschirm.
3. Welche Bildschirmgröße will ich haben? Lautet ihre Antwort „37 Zoll oder mehr“, dann sollten Sie einen Plasma-Bildschirm auswählen, weil unabhängige Test gezeigt haben, dass ein Plasma-TV mit 37 Zoll Bildschirm oder mehr eine optimale Bildqualität ermöglichen.
4. Sehe ich viel hochauflösendes HD-Fernsehen und/oder DVDs? Bei ja wird hier ebenfalls ein Plasma-Bildschirm empfohlen, weil dieser durch die subtileren Schwarz- und Farbtöne umfangreichere Bildinformationen aus HD-Quellen besser umsetzt.
5. Für welchen Zweck möchten Sie den Flachbildfernseher einsetzen? Auf diese Weise vermeiden Sie einen teuren Fehlkauf.
6. Möchten Sie ihren PC problemlos an ihren neuen LCD-Fernseher anschließen, müssen Sie darauf achten, dass der LCD ein VGA- oder DVI-Anschluss besitzt.
7. Für eine ultimative Bildqualität sollte ein DVI- oder HDMI-Anschluss vorhanden sein.
8. LCD-Geräte sind gegenüber Röhrenfernseher wesentlich heller. Ein gutes LC-Display schafft 400 cd/m 2, während ein gutes Plasma-Display 1.000 cd/m2 und sogar mehr schafft.
9. Ein wichtiger Punkt ist auch das Kontrastverhältnis, welches den Unterschied zwischen hellen und dunklen Bildstellen eines Flachbildfernsehers darstellt. Der Wert sollte bei 5.000:1 oder besser liegen.

Worauf sollten Sie noch achten?

Anschlüsse: Das Gerät sollte möglichst mit HDMI oder HDCP-kompatiblen DVI-Eingang ausgestattet sein, das eine volle Kompatibilität mit HDTV-Tunern und den neuen HD-DVD-Playern gewährleistet. Außerdem sollte der neue Fernseher über alle sonstigen Anschlüsse verfügen, die Sie für ihre vorhandenen Geräte benötigen. Ein USB-Anschluss hat den Vorteil, dass Sie zum Beispiel ihre Digitalkamera oder auch ihre externe Festplatte an den Fernseher anschließen können.

Betrachtungswinkel: Eine besonders wichtige Rolle spielt der Betrachtungswinkel bei LCD- oder Plasma-Fernsehern, da es angibt, wie schräg die Sicht auf den Bildschirm sein darf, ohne dass man Einbußen bei der Bildqualität hat. Mit zunehmendem Blickwinkel verringern sich die Kontraste, wodurch die Natürlichkeit der Farben darunter leidet. Deshalb sollte der Betrachtungswinkel horizontal wie vertikal über 100 Grad liegen. Grundsätzlich sind Plasma-Geräte blickwinkelunabhängiger als LCD-Fernseher.

Bild-in-Bild-Funktion: Diese ermöglicht, während des laufenden Programms das Einblenden eines weiteren TV-Senders in einem kleineren Fernseher. Man hat hier die Möglichkeit zwei Fernsehsender gleichzeitig zu beobachten und sieht, wann zum Beispiel die Werbung auf dem anderen Kanal zu Ende ist. Man benötigt allerding den Anschluss einer zweiten AV-Quelle oder eines sogenannten Doppeltuners.

Hauptschalter: Die Flachbildfernseher verbrauchen auch im Standby-Betrieb Strom. Leider verfügen noch nicht alle Geräte über einen Hauptschalter, mit dem diese komplett vom Netz getrennt werden können.

HD-ready sollte auf alle Fälle sein. Egal für welche Technologie Sie sich entscheiden, das „HD-ready“-Siegel sollte auf jeden Fall der Fernseher tragen. Das Gerät besitzt die notwendigen Anschlüsse zur Wiedergabe von HDTV-Sendungen oder hochauflösenden DVDs. Der Grund hierfür: Hollywood besteht auf einem eingebauten Kopierschutz (HDCP) im Fernseher, der verhindern soll, dass Raubkopierer Filme in hoher Bildqualität auf DVD brennen können. Den geforderten Kopierschutz besitzen nur Flachbildschirme mit dem HD-ready-Siegel. Ohne diesen bleibt der Bildschirm schwarz. „HD-ready“ heißt so viel wie „bereit für hochaufgelöstes Fernsehen“.

Seitenverhältnis: Fast alle Flachbildfernseher haben ein Breitwandbild von 16:9 was dem HDTV-Standard entspricht und somit auch den meisten modernen Filmen sehr nahe kommt. Das bewirkt, dass sie rechteckiger als die herkömmlichen 4:3-Monitore sind.

Ton: Die meisten Flachbild-TVs verfügen über seitlich angebrachte Lautsprecher – vereinzelt gibt es aber auch Videodisplays, die weder über Lautsprecher noch über integrierte TV-Tuner verfügen. Das bedeutet dann zusätzliche Ausgaben bei der Anschaffung, die vermieden werden können.

Bevor Sie sich für einen großen Flachbildfernseher entscheiden, sollten Sie wissen, was Sie von einem Fernseher erwarten und das zu ihrem Hauptkriterium bei der Kaufentscheidung machen. Ein Fernseher sollte schließlich ihrem Lebensstil und Bedürfnissen entsprechen. Nur dann kann Fernsehen zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

1 Kommentar:

Alex hat gesagt…

Ich persönlich finde LCD Fernseher viel besser für die Augen als Plasmas. Ich habe im Wohnzimmer einen riesigen Plasma, aber Filme schaue ich viel lieber mit meinem 32-Zoller LCD.